Die geistlichen Kantaten von Johann Sebastian Bach sind ein Juwel barocken musikalischen Schaffens, mit denen Bach nach seinen eigenen Worten den »Endzweck einer regulierten Kirchenmusik zur Ehre Gottes« zu verwirklichen suchte. Für das gesamte Kirchenjahr sowie für besondere Anlässe wie Trauungen und Beerdigungen schrieb Bach – meist innerhalb weniger Tage – Kantaten, die sich musikalisch in seinen Oratorien und Passionen spiegeln. Wer die Bass-Arie »Großer Herr, o starker König« aus dem Ersten Teil des Weihnachts-Oratoriums kennt, wird beispielsweise aus der Kantate »Wo soll ich fliehen hin« (BWV 5) die Bass-Arie »Verstumme, Höllenheer!« ebenso zu schätzen wissen, wenn er sie einmal gehört und aufgenommen hat. Ebenso interessant sind ferner die weltlichen Kantaten Bachs. Im Schnitt dauert eine Kantate ca. 20 bis 30 Minuten und besteht oft neben einem großartigen Eingangs- und einem schlichten Schlusschor aus einer Abfolge meisterhafter solistischer Arien und Rezitative.

Zur Förderung der Erarbeitung, Aufführung und Pflege des Kantatenwerks von Johann Sebastian Bach hauptsächlich im Münchner Raum wurde im Jahre 2021 der BachKantatenVerein gegründet. Zur konzertanten Aufführung kommen ausgewählte Kantaten Bachs. Diese Konzerte werden sogenannte Gesprächskonzerte sein, in denen neben der kompletten Darbietung der Kantaten auch ein Einführungsvortrag zu Hintergrund, Grundlage und Einordnung der Werke mit live gestalteten Musikbeispielen stattfindet. Hierdurch soll die Aufnahme und Durchdringung der jeweiligen Kantate seitens der Zuhörerschaft erleichtert werden.